Gedichte

Dichters Qual

Lang sitz' ich hier schon am Reim,
Doch leider fällt mir gar nichts ein.
Ich greife nun auf dies zurück,
Finde es gar selbst verrückt.
Aber schreiben wollte ich etwas,
Sei es dies, sei es das.
Ich reime einfach munter weiter,
Werde lustig, werde heiter,
Nun könnt' ich tausend Verse schreiben,
Von denen nur wenig übrig bleiben,
Welche sind für dieses Gedicht,
Denn die andern schreib' ich nicht.
Sie sind nicht überlegt genug,
Kurz gesagt, find ich nicht gut.
Mein Gedicht sollte ordentlich sein,
Deshalb kam’n nur gute Reime rein.

Sonnenbrand

Die Sonne scheint lang auf mein Haupt,
Wo sich ein Sonnenbrand erlaubt,
Meine Haut zu röten,
Meine Nerven zu töten.
Denn mein Körper fängt zu jucken an,
Doch kratzen ist nicht angetan,
Was das nur verschlimmern würde,
Auch für Krebs wär's keine Hürde,
Sich auf der Haut dann auszubreiten,
Um zu Schlimmeren zu schreiten.
Dies nicht in meinem Sinne wär,
Doch fällt es mir trotzdem schwer,
Die Schmerzen voll zu ignorieren,
Um keine Folgeschäden zu riskieren.
Denn was alles passieren kann,
Hab' ich zum Glück noch nicht erfahr'n.
Und damit dies nicht doch geschieht,
Man mich nur mit Sonnenschutzfaktor sieht.

Auf der Suche

Auf der Suche nach nichts
Wird alles gefunden
Nichts registriert

Auf der Suche nach etwas
Wird nichts gefunden
Durch das Etwas blind

Auf der Suche nach allem
Wird alles gefunden
Alles wird sinnlos

Landleben

Von einem Ort zum andern
Zwischen Feldern wandern
Besonders schön in Sommers Zeiten
Es grünt und blüht zu allen Seiten
Zur rechten das Feld mit Weizen bedeckt
Es sich bis zum Horizont erstreckt
Umschlossen von einem kleinen Weg
Über den eine sanfte Brise weht
Halme bewegen sich auch zur linken
Es erscheint, als würden sie winken
Ein fröhliches Willkommen könnten sie rufen
Irgendwie komm' ich sie ja besuchen
Aber einfach nur des Landes Luft
Mit ihrem unvergleichlichem Duft
Kann einen immer wieder ins Schwärmen bringen
Ungeachtet von anderen Dingen
Wie die Freiheit, die man hier genießt
Wo ein jedes Korn noch sprießt
Einfach nur leben und leben lassen
Das eigene Leben nicht verpassen.

Nebel

Die Luft fängt an sich nun zu kühlen
Man beginnt es spürbar auch zu fühlen
Sie setzt sich kalt am Boden ab
Die warme Brise wird langsam knapp
Das Wasser löst sich aus der Luft heraus
Und bildet am Boden einen Hauch
Kleinste Tropfen sind am Entstehen
Wie sie langsam übern Grunde wehen
Sie sammeln sich in kleinen Mulden
Lang muss man sich nicht mehr gedulden
Sie quellen aus den Tälern vor
Und singen lautlos in einem Chor
Nun ergreift der Nebel seine Macht
Und zeigt sich in seiner vollen Pracht
Schnell ist der Boden abgedeckt
Teils gleichmäßig, teils auch gefleckt
Die Schwaden rücken dicht an dicht
Mehr als Weiße erkennt man nicht
Ein Schauspiel in den Abendstunden
Noch selbst am Morgen nicht verschwunden
Erst langsam lichtet sich der Nebel dann
Und fängt am Abend von Neuem an.

Lernen

Die Lust ist am Versiegen
Den Abgrund abgestiegen
Konzentration ist Mangelware
Das Denken ist auch nicht mehr das Wahre
Am liebsten würd ich jetzt nur leben
Mich auf den Weg zu dir begeben
Mich abzulenken von dem Lernen
Inspirieren lassen von den Sternen
Doch ehe ich den Gedanken versuch
Schau ich wohl lieber doch ins Buch

Alles, was nass ist, glänzt

Es steht ein Baum im Regen - die Blätter schwer vom Nass
Die Rinde trieft vor Feuchtigkeit - am Boden klammes Gras
Die Tropfen prasseln herrlich prall - auf die Welt hernieder
Vom Winde schaukelnd taumeln sie - auf und ab und wieder
In der Spanne einer Zeit von Null - scheint das Rund zu weilen
Das Licht der Sonne spärlich dringend - fängt an, dort sich zu keilen
Es trennt sich in die schönsten Farben - Regenbogen treu
Prismiert in dünnen Fädchen - in jeder Farbe neu
Gesamtheitlich betrachtet - mischt sich das Licht zu weiß
Doch was man dann erblicken darf - verdient den heißen Preis
Der Tropfen glänzt und glitzert - er funkelt und er blitzt
Wir kennen aus Schule und Leben - dass Wasser halt nass ist.
Der Baum oben zu Anfang - mit seiner Rinde und Blatt
All Überall einen Anzug - aus dünner Haut Wasser hat
So steht auch er nimmer müde - tropfend im regen Wind
Und erhält des Wassers Eigenschaft - zu glänzen dann geschwind
So wird auch der Baum einsam stehend - bei Tag und / oder Nacht
Zu einem Teil einer riesigen - Gemeinschaft gemacht.
Drum entsinne dich stets - alles, was nass ist, das glänzt
Die wahre Bedeutung des Spruches - du hiermit nun kennst

2019