Der Steinmetz, ein wunderbarer Beruf!

Es ist auch der älteste Beruf seit Beginn der Urzeit. Daher bin ich stolz darauf, ein Steinmetz zu sein!

Noch heute wird der Naturstein in seiner vollen Härte mit Hammer und Meißel bezwungen. An der Herstellung von Objekten im edelsten Element der Natur hat sich von der Zeit der Altvorderen bis heute kaum etwas verändert. Maschinen bringen Zeitersparnis, doch auch deren Erfindung begründet sich auf die Kunst des Steinhauens.

Mehr Handlungsfelder und eine Vielzahl von Materialien haben wir zwischenzeitlich zur Anwendung gebracht.

Beispiele

Ob nun schwere vorgehängte Platten zu gewaltigen Fassaden, Kleinstimmobilien wie modern gestaltete Grabmale oder Statuen, Fußböden, Bäder, Designartikel, ... Fast alles Denkbare lässt sich realisieren.

Und dazu macht es Spaß - Wie daVinci damals schon sagte - "Ich habe nur den überflüssigen Teil abgeschlagen, die Form war bereits im Stein."

Freisprechung

Zum Abschied aus der Lehrzeit und zum Aufstieg zu einem zünftigen Gesellen findet heute auch immer noch traditionell eine Freisprechung mit Freischlagung statt.

Nicht jedes Richtscheid überlebt den doch teils schwungvollen "Klapps" auf den Hintern!

Auch zu diesem Anlass wird mit "viel Bier und auch viel Wein, da ist's gut Steinmetz sein" aus dem Steinmetzlied in gemeinschaftlicher Atmosphäre und stolzer Brust gesungen.

Das Steinmetzlied

1. Zu Rochlitz in dem Wald,
wo unser Knüppel schallt,
wo die Nachtigallen singen,
des Meisters Taler klingen,
ist nichts als lauter Lust
in uns'rer Steinmetzbrust.

2. Wo kommen Schlösser her
und Burgen noch viel mehr?
Große Brücken über Flüssen
die wir erbauen müssen,
zu Wasser und zu Land -
Hoch leb der Steinmetzstand.

3. Und ist der Bau vorbei,
dann gibt's ne Schmauserei!
Gibt's Essen und zu trinken,
gebrat'ne Wurst und Schinken,
viel Bier und auch viel Wein,
da ist's gut Steinmetz sein.

4. Und ist der Schmaus vorbei,
dann gibt's 'ne Keilerei.
Doch wir dürfen uns nicht schlagen,
wir müssen uns vertragen.
Wir reichen uns die Hand –
Hoch leb' der Steinmetzstand!

Notenblatt

Wandergesellen

sind heute längst nicht ausgestorben.

Mit Gunst und Erlaubnis, drei Jahre und einen Tag, ledig, kinderlos und schuldenfrei muss dieser mehr als 50 km von seinem Heimatort unterwegs sein und nach alter Tradition und Sitte nach Arbeit, Kost und Logis fragen.

Dabei sind auffällige und nicht auffällige Rituale zu beachten. Um zu erfahren, welche dies sind, steht es jedem frei, eine Steinmetzlehre zu beginnen und auf Wanderschaft zu gehen.

Gleichnis

Ein nützliches Gleichnis im Bezug auf die häufig gestellte Fage zum "Nutzen" von Grabmalen:

Man geht in den Baumarkt und kauft sich eine Bohrmaschine.
Dabei braucht man diese indirekte Bohrmaschine gar nicht, vielmehr ist es das direkte Loch in der Wand, was man hätte kaufen wollen, aber nicht können!

Der Gedenkstein ist also ein Zeichen dafür, dass man den Verstorbenen liebend gerne weiter gepflegt hätte, sich mit ihm treffen und unterhalten wollen.

Eben all das, was nun nicht mehr direkt möglich ist.
Indirekt aber schon.